Zensur

Zensur bei Hamburger Hochbahn-Werbung. Jetzt heißt es auf einmal „Missverständnis“!

Hamburg, 26.4. Das Aktionsbündnis zur Ausrichtung des Deutschen Humanistentags in Hamburg (30.4.-4.5.2013) hatte mit der Werbefirma Ströer „Deutsche Städte Medien“ (Partner der Hamburger Hochbahn AG) verhandelt, Werbe-Banner fürs „Fahrgast-Fernsehen“ eingereicht, der Vertrag stand vor dem Abschluss. Doch der Slogan „Gut ohne Gott“ müsse raus, wurde gefordert. Wegen befürchteter Kundenbeschwerden.

Klar, dass die konfessionsfreien Humanisten auf diese Zensurdrohung hin nur stornieren konnten. Alle Vorarbeiten umsonst. Teure Alternative: Flyer- und Plakatverteilung durch eine Hamburger Firma.

Gestern (25.4.) folgte eine Presseerklärung des Humanisten-Sprechers Konny G. Neumann an die Medien. Die zeigte offensichtlich Wirkung: Anruf der Firma Ströer, man müsse bitte verstehen, die Kunden…

Heute (26.4.) Anruf der stv. Pressesprecherin der Hamburger Hochbahn AG, es müsse sich um ein „missliches“ Missverständnis gehandelt haben, Bedauern über die Absage, dann aber das Eingeständnis: „Allerdings gab es tatsächlich aus unserem Hause die Bitte, noch einmal zu überprüfen, ob die Werbung ohne den Claim ‚Gut ohne Gott‘ auskommen könnte, da erfahrungsgemäß sonst mit einem erhöhten Beschwerdeaufkommen zu rechnen ist“.

Wir freuen uns über die Entschuldigung der Hochbahn AG. Aber die Frage bleibt doch: Wer in dieser weltoffenen, toleranten Freien Hansestadt Hamburg mit rund 60 Prozent konfessionsfreien Bürgern droht denn da im Hintergrund mit Beschwerden? Gott selbst kann es aus unserer Sicht kaum gewesen sein.

Nachtrag:

Die inkriminierten Werbebilder werden jetzt doch noch unzensiert am 29. und 30. April in den U-Bahnen gezeigt: