„Helfer“ der Menschheit

Hahnemann auf Briefmarke Hilfe, Homöo­pathie! Wir geben uns die Kugel!

Aufklärung gegen Homöopathie-Humbug. Am Freitag, dem 11. April, um 17.00 Uhr startet in Hamburg beim Dammtor eine Aktion beherzter Hamburgerinnen und Hamburger: In aller Öffentlichkeit werden sie eine extreme Überdosis der homöopathischen „Globuli“ schlucken.

Ein Fall von kollektiver Selbstvergiftung? Nach Meinung der Homöopathie-Gläubigen nämlich sind die harmlosen Zuckerkügelchen angeblich sehr hoch „potenziert“ und überaus wirksam. Wir werden es wagen! Die gbs-Hamburg unterstützt die Aktion der Hamburger Skeptiker (GWUP).

Humbug Homöopathie – von Apotheken verkauft, von Kassen bezahlt

Der Glaube an Homöopathie ist heute leider weit verbreitet. Sie sei eine sanfte, natürliche Medizin auf pflanzlicher Basis, wird behauptet. Doch die Wissenschaften wissen es besser. Die Wirksamkeit der homöopathischen Kügelchen ist längst und unmissverständlich widerlegt. Im Kern ist die Homöopathie nichts als ein schrulliger medizinischer Aberglauben aus dem vorvorletzten Jahrhundert. Gleichwohl werden homöopathische Präparate heute, im Jahr 2014, auf der Grundlage einer kuriosen Ausnahmeregelung für die Arzneimittelzulassung fast in jeder deutschen Apotheke verkauft. Und, kaum zu glauben, viele Krankenkassen, die an anderen Stellen so empfindlich knausern, übernehmen die Kosten für homöopathische Behandlungen auch noch.

Nach der Lehre des Arztes Samuel Hahnemann aus dem 18. Jahrhundert basiert die Homöopathie auf zwei grundlegenden Prinzipien.

  • Erstens: Krankheiten können mit dem Mittel geheilt werden hervorruft, das beim Gesunden die Beschwerden, unter denen der Kranke leidet, (sog. „Ähnlichkeitsprinzip”).
  • Zweitens: Durch einen speziellen Verdünnungsprozess verlieren diese Arzneimittel ihre Wirksamkeit nicht, sondern sie erfahren im Gegenteil eine Wirkungssteigerung, die so genannte Potenzierung.

„In der gängigen Praxis bedeutet dies“, sagt die Biologin Dr. Julia Offe von den Hamburger Skeptikern (GWUP), „dass in einem rituell anmutenden Prozess eine  Ausgangssubstanz – die Palette reicht von Ringelblume und Honigbiene (das Tier, nicht der Honig!) über Eiter und Plutonium bis hin zu Mondlicht oder gar Vakuum – stufenweise mit einem Wasser-Alkoholgemisch Richtung Erdmittelpunkt handverschüttelt oder mit Milchzucker verrieben wird, bis (in der Regel) von der Ursubstanz zumindest rechnerisch nichts oder so gut wie nichts mehr übrig ist“. Trotzdem, behaupten die Homöopathen, würde sich im „Gedächtnis” der Trägersubstanz eine Art Information festmachen. Diese Information verleihe dann, getropft auf Zuckertabletten oder –Kügelchen (globuli), seltener auch gelöst in Alkohol, dem fertigen homöopathischen Präparat seine „spezifische Heilkraft”.

Dazu die Skeptikerin Dr. Julia Offe: „Ein derartiger Wirkmechanismus ist nicht nur unplausibel, sondern kann auch als wissenschaftlich widerlegt gelten. Sämtliche seriösen Studien kommen zu dem Ergebnis, dass sich die Wirkung homöopathischer Zuckerkügelchen nicht von der – durchaus vorhandenen – Wirkung ansonsten gleich beschaffener Scheinmedikamente (Placebos) unterscheidet“.

Die Position der Skeptiker von der GWUP wird von vielen namhaften Wissenschaftlern und Medizinern unterstützt. Auch die Hamburger Regionalgruppe im Förderkreis der Giordano-Bruno-Stiftung beteiligt sich daher an der Aktion.

Kommen Sie hin, machen Sie mit! Seien Sie Zeuge, wie ein teurer Jahrhundertschwindel entlarvt wird.

Hier noch einige Links zu skeptischen Seiten:
www.skeptiker-hamburg.de
de.wikipedia.org/wiki/Aktion_10:23