Eppendorfer Leben

Beim Eppendorfer Landstraßenfest Ohn‘ Aufklärung geit dat ok in Hamborch nich!

Am 6. und 7. Juni feierten Hunderttausende mit Flohmarkt, Würstchen und Ballons wieder das beliebte Eppendorfer Landstraßenfest. Für die Mitglieder und Freunde der GBS Hamburg eine willkommene Gelegenheit die Bürger mit unseren Ansichten und der humanistischen Leitkultur bekannt zu machen.

Auf der Meile „Eppendorfer Leben“, wo sich die verschiedensten Parteien und Initiativen präsentieren, hatten wir zusammen mit den anderen Organisationen des Säkularen Forums Hamburg – Vereinigung der Konfessionsfreien – in einem vom Veranstalter gestellten Zelt unsere Info-Tische aufgebaut.

Hamburgs Bürger sind ja mehrheitlich konfessionslos, soweit die Statistik. Gleichwohl darf man längst nicht darauf vertrauen, dass der Brunnen zum Krug kommt. Erst wenige kennen die naturalistische Weltanschauung der Humanisten und noch weniger sind bereit gegen die irrationale und dogmatische Propaganda von Kirche und Moschee Flagge zu zeigen. Also muss man hin, auf die Straße, sich zeigen, informieren, auch mal provozieren.

Die Aktiven der verschiedenen Organisationen verteilten den gemeinsamen Flyer mit den Forderungen des Säkularen Forums, darin eingelegt jeweils den Flyer der eigenen Vereinigung. Das funktioniert. Etliche Hundert von Druckschriftchen wurden unters Volk gebracht, viele interessante Gespräche geführt, wichtige Erfahrungen gesammelt. Zum Beispiel diese: Jugendliche nehmen grundsätzlich keine Flyer in die Hand, lassen sich auch nur ungern ansprechen. Schuld ist wohl die übergroße Flutung mit Werbung, die ja besonders gerne auf die Jugend zielt. Auch junge Familien, die behutsam ihre Kleinkinder in Karren und Wagen über die Eppendorfer Meile schoben, hatten so gar kein Aug und Ohr für Aufklärung: Man ist zu sehr mit sich selbst, mit Kind und Kegel beschäftigt. Und den übrigen im Vorbeigehen mal eben die richtigen Losungen zu Gehör zu bringen ist auch nicht gerade einfach. Viele winken ab, wollen „mit Religion nix zu tun haben“. Meistens gelingt es erst im zweiten Anlauf klar zu machen, dass wir ja erst recht „nix mit Kirche“ am Hut haben. Auch mache man sich nichts vor, Begriffe wie „konfessionsfrei“ und „säkular“ sind längst nicht jedem auf der Straße geläufig. Es gibt also noch viel, viel zu tun. Auf der Altonale am 4. und 5. Juli werden wir wieder „vor Ort“ sein. Tschüss bis dahin.