Altonale 2015 -Hamburg feiert weltlich

Bei der Altonale

Auch Hanseaten können feiern. Anfang Juli ging in Hamburg-Altona wieder mal die Post ab: 2000 Künstler, 100 Unternehmen, 180 Vereine und Organisationen gaben sich auf der Altonale, dem größten Kultur- und Stadtteilfest der Hansestadt, ein Stelldichein. Und klar: Die Humanisten und Konfessionsfreien konnten dabei nicht fehlen.

Wie schon im Vorjahr war das Säkulare Forum Hamburg als Vertreterin von sieben humanistischen und weltlichen Organisationen der Stadt (GBS, HVD, IG Humanistische Lebenskunde, Jugendweihe, Stiftung Geistesfreiheit, Unitarische Stiftung Unitates, Verband Freier Weltanschauungsgemeinschaften) wieder präsent. Doch diesmal waren die Konfessionsfreien mit drei eigenen Zelten und Infotischen noch breiter aufgestellt. Partnerschaftlich nebeneinander wurde den Passanten der gemeinsame Flyer des Säkularen Forums zugesteckt. Im Innern hatte jede Organisation ihre eigenen Info-Blättchen eingelegt.

Mit dem Hamburger Wetter hatten wir Glück. Null Regen, dafür jedoch eine hier ganz ungewohnte Hitze, die so manchen auch unterm Sonnenschirm zum Schwitzen brachte. – Übrigens: Der auffällige Infoschirm der GBS Hamburg (Aufdrucke ringsum mit dem GBS-Logo sowie den Slogans „Gut ohne Gott“ und „Wissen statt Glauben“) war erst kurz vor der Veranstaltung fertig geworden, hat sich aber bestens bewährt! Zum Weiterempfehlen! Ein freundlicher Passant erinnerte sich sogar noch an unseren Stress vor dem Hamburger Humanistentag 2013: „Na, habt Ihr immer noch Ärger mit ‚Gut ohne Gott‘“?

Nein, Ärger gab’s auf der Altonale nicht mit dem Slogan. Im Gegenteil, viel Aufmerksamkeit, oft auch freundlichen Zuspruch. Was Wunder, irgendwo muss sie doch stecken, die schweigende Mehrheit der konfessionsfreien Bürger in Hamburg! Immer wieder war den Menschen die Freude anzusehen, dass hier mal klare Worte gesagt werden: gegen die ungerechtfertigten und grundgesetzwidrigen Privilegien für einzelne Religionen, gegen die fetten Geldgeschenke an die Kirchen, gegen den Stuss, der da von den Kanzeln gepredigt wird, gegen den Opportunismus, mit dem das Rathaus einseitig die konservativen Islam-Verbände umgarnt.

Unterm Strich haben sich Aufwand und Einsatz auf jeden Fall gelohnt. Aufklärung im stillen Kämmerlein oder unter Gleichgesinnten am Stammtisch genügt nicht. Der Kurs der GBS Hamburg ist klar und scheint sich zu bestätigen: Zusammenarbeit mit anderen Konfessionsfreien und Humanisten. Hin zu den Menschen, wo sie sind. Und wie der Hamburger gerne sagt: Nicht rumeiern, klare Kante! Die ersten positiven Reaktionen können wir schon verzeichnen: Interessenten melden sich an unsere E-Mail-Adressen, wollen Kontakt, Dialog.

Aufklärung 2.0. Wir sind auf dem Weg.