Oft gefragt:
Wieso Giordano Bruno?

Häufig werden wir nach dem Namen unseres Thinktanks gefragt: Wieso heißt ihr „Giordano-Bruno-Stiftung“? Dann verweisen wir gerne auf unsere Broschüre „Aufklärung im 21. Jahrhundert“. Aber kürzlich brachte ZDFinfo in der „Serie Terra X“ den Beitrag „Die Reise zum Rand der Welt“. Darin erklärte der bekannte Astrophysiker und TV-Moderator Harald Lesch auch die Bedeutung von Giordano Bruno. Danke, besser könnten wir’s auch nicht!

Heute hat die im Jahr 2004 gegründete und nach dem italienischen Dominikaner-Mönch Giordano Bruno benannte gemeinnützige Stiftung rund 10.000 Fördermitglieder. Doch immer noch gibt es viele Menschen, denen der Name so gut wie unbekannt ist. Aufschluss gibt in einer kurzen Erklärung die Stiftungs-Broschüre „Aufklärung im 21. Jahrhundert“.

Doch wer es genauer wissen will, bekommt auf Wikipedia ausführlich eine Antwort und erfährt, dass Bruno auf seinen langen Reisen durch Europa ab 1586 sogar für ein paar Jahre in Deutschland weilte. 1592, nach seiner Rückkehr nach Italien wurde er festgenommen, eingekerkert und der päpstlichen Inquisition ausgeliefert. Nach acht Jahren Haft und Folter wurde Bruno schließlich am 17. Februar 1600 in Rom auf dem Campo de‘ Fiori auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Angeblich, so berichtet Wikipedia, wurde dem Ketzer zuvor die Zunge festgebunden, damit er nicht mehr zum anwesenden Volk sprechen konnte.

Nun hat der deutsche TV-Sender ZDFinfo in der Reihe Terra X den aufrechten Religionskritiker in der wissenschaftlichen Sendung „Die Reise zum Rand der Welt“ als großen Denker und Aufklärer gewürdigt. Man muss dem Macher der Sendung, dem bekannten Astrophysiker und Moderator Harald Lesch für seinen Beitrag ausdrücklich Respekt zollen. Der sehr spannende und hochinformative Film führt den Zuschauer durch die Geschichte der Kosmologie, der Vorstellungen vom Weltall. Beginnend bei dem genialen Griechen Eratosthenes, der schon im 4. Jahrhundert v. u. Z. die Kugelgestalt der Erde postulierte und recht genau den Erdumfang berechnete.

Mit seiner ketzerischen Auffassung, das Weltall sei unendlich und keineswegs aus kristallenen Sphären, also Kugelschalen, aufgebaut, in deren Mittelpunkt die Erde stehe, geriet der Priester, Dichter, Denker und Astronom Giordano Bruno im 16. Jahrhundert mit der herrschenden Kirchenlehre in tödliche Gegnerschaft. Doch seiner revolutionären Lehre blieb Bruno trotz Inquisition und Folter treu und ebnete mit seiner ketzerischen Kosmologie, das kommt in Leschs TV-Beitrag gut heraus, einer wissenschaftlichen Weltraumforschung den Weg.
Natürlich bleibt Terra X in der Neuzeit nicht stehen, sondern verfolgt den aufregenden Weg bis hin zur modernen Raumforschung an den „Rand der Welt“. Gemeint ist, bis an die uns heute erreichbaren Grenzen des Universums. Mit großartigen Bildern, die uns im 21. Jahrhundert durch die sensationelle Hubble-Weltraumteleskope ermöglicht werden, erregt der Film unsere Bewunderung für die wissenschaftliche Forschung. Und man muss sich fragen, wie Lesch als Advokat der Wissenschaften seine Kenntnisse mit seinem Glauben vereinbaren kann: denn in einem Interview soll Harald Lesch einmal bekannt haben, er sei „vom Scheitel bis zur Sohle Protestant“.
Das Video dauert 43 Minuten und ist in der ZDF-Mediathek verfügbar bis zum 20.09.2025.