Helmut Ortner kommt und liest in Hamburg.

Donnerstag, 11.11.2021; 20.00 UHR
GLS-Bank, Düsternstraße 10, 20355 HH

  • Einlass gratis, 2G-Regel (nur für Geimpfte und Genesene).

Liebe Freund*innen der GBS Hamburg,

wir laden Euch ein zu einer interessanten und hochaktuellen Lesung: Der bekannte Publizist und erfolgreiche Buchautor Helmut Ortner liest aus seinem neuen Buch „Widerstreit. Über Macht, Wahn und Widerstand“.

Worum geht es? In Zeiten von Corona und Flüchtlingsnöten scheint unser Land gespalten wie noch nie. „Die einen misstrauen dem Staat,“ stellt Ortner fest, „die anderen rufen nach ihm“. Die Stimmung ist angespannt, das Land scheint in Aufruhr.

Teile unserer Gesellschaft proben den Aufstand. Besonders in den digitalen Echokammern der „sozialen Medien“, aber auch auf offener Straße wird geschimpft, beleidigt, gewütet und „gehated“ wie schon lange nicht mehr. Einzelne Bürger werden vermeintlichen Identitäten zugeordnet und gezielt attackiert. Dabei reichen die Aggressionen bis hin zu tätlichen Angriffen, sogar Mordanschlägen, wie wir wissen.

Und immer wieder sind Juden, Migranten und Geflüchtete die Angriffsziele. Aber auch engagierte Politiker und hilfstätige Aktivisten der Zivilgesellschaft werden als „Gutmenschen“ mit Hass überschüttet, Presse und Fernsehen werden pauschal als „Mainstream-Medien“ verächtlich gemacht oder als „Lügenpresse“ diffamiert.

Ortner greift die extremen Beispiele auf und unterzieht die Bewegung der Corona-Leugner und Querdenker einer sachlichen Analyse. Denn „Demokratie braucht Transparenz und Vertrauen“, so der Autor, „Das ist die Währung der Demokratie“. Doch fernab von platten Verurteilungen und Zurückweisungen nimmt sich der erfahrene Journalist Ortner der Argumente und Anwürfe an, setzt sich klug und sachlich mit ihnen auseinander. „Ortners Texte sind Notwehr-Attacken. Klug und hintersinnig“, wertete die Frankfurter Rundschau in einer Besprechung. „Hellsichtige Essays zu aktuellen Themen – und eine Verteidigung demokratischer Streitkultur“, urteilte die Zeitschrift Focus.

In seinem aktuellen Werk belässt es der Autor indes nicht beim Widerstreit mit verqueren Wutbürgern in ihrem Kampf gegen die vermeintliche „Corona- und Merkel-Diktatur“. In klarsichtigen und scharf formulierten Essays entlarvt er all die „Täter, Mit-Läufer, Weg-Seher“ des Nazi-Regimes, die nach 1945 etwa als demokratisch gewendete Juristen sich an altes Unrecht nicht erinnern mochten und bis unsere Tage in Amt und Würde ihren Dienst verrichteten.

Ortner geißelt Staaten, wie das Mutterland der Demokratie, die USA, die bis heute an der unmenschlichen Todesstrafe festhalten. Es bleibt abzuwarten, ob Amerikas demokratischer Präsident Biden dem von Ortner geschilderten Graus endlich ein Ende bereiten wird.

Und er nimmt die Staaten aufs Korn, die bis heute aller gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz vom Geschäft mit dem Krieg nicht lassen wollen. Ortner nennt konkrete Zahlen und Fakten, zählt all die Rüstungsgüter auf, mit denen auch die Nato-Staaten einschließlich Deutschland bis heute ihre Gewinne machen. Ortner: „Ob Drohnen, Bomben, Raketen, diverses Kriegsgerät oder ‚Kleinwaffen‘ – die Welt rüstet auf“.

Kritisch und mit berechtigter Ironie befasst sich Ortner schließlich im Kapitel „Glaube. Macht. Gott“ mit dem unehrlichen Zusammenspiel von Staat und Religion. Aber „nicht nur in der deutschen Politik“, so der Autor, „vor allem in deutschen Gerichtssälen wird viel geschworen“. Klar, dass in diesem Zusammenhang aber auch der Vatikan sein Fett abbekommt und ebenso der terroristische Islamismus nicht verschont wird. Wie aktuell das ist, wenn Ortner resümiert: „Es ist an der Zeit, dass Grüne oder Linke ihre falsche Scham ablegen und ihre Zurückhaltung im Umgang mit dem politischen Islam aufgeben“!

Kurz, Ortner ist mit seinen „eindringlichen Essays von erschütternder Wucht“ (Deutschlandfunk) ganz auf der Höhe der Zeit. Man muss ihn lesen, man muss ihm zuhören. Und man darf hoffen, dass Helmut Ortner auch nach der Lesung noch für kritische Fragen zur Verfügung steht. Denn, so bekennt der streitbare Publizist: „So sehr unsere Demokratie auf Konsens angelegt ist, es braucht Gegenrede und Widerstreit. Sie sind der Sauerstoff für die Demokratie“.

Lasst Euch von Querdenkerei und Corona-Auflagen nicht einschüchtern! Besuchen wir gemeinsam ein anspruchsvolles Programm. Zu Ehren von Freiheit und Demokratie!