Moin Hamburg!
Wir brauchen endlich auch hier einen Evolutionsweg!

700.000 Besucher*innen sollen es gewesen sein, die die rund 400 verschiedenen Programm-Angebote in der Hansestadt am 2. Und 3. Oktober, zum Tag der Deutschen Einheit, aufsuchten, um sich zu informieren und es sich gut gehen zu lassen.
Und mittenmang – wie man in Hamburg sagt –, zwischen dem Stand zu Ehren besonders verdienter Politiker und dem Stand der Landfrauen hatte man auch dem Säkularen Forum Hamburg gestattet, sich in einem weißen Zelt mit Transparenten und Flyern ans Volk zu wenden.

Das Säkulare Forum Hamburg e.V., Vereinigung der Konfessionsfreien, hatte mit seinen verschiedenen Mitgliedsorganisationen zugesagt, das Projekt „Ein Evolutionsweg in Hamburg“ zu unterstützen. Dafür gebührt den freundlichen Helferinnen und Helfern noch mal unser herzlicher Dank.

Jawohl, Hamburg braucht einen eigenen Evolutionsweg, der von 20 mit wissenschaftlicher Unterstützung aufbereiten Info-Tafeln begleitet wird. 4,6 Milliarden Entwicklung des Lebens auf Erden, dargestellt auf 460 Metern Weg.

Nur: Wo – um Darwins Willen – in der großen Millionenstadt eine geeignete Wegstrecke finden? Eigentlich sollte es bei Hamburgs ausgedehnten Grünflächen kein Problem sein. Auch aus der Bevölkerung sollte es keinen Widerstand gegen ein solches Bildungs-Projekt geben. Bekanntlich sind rund 60 Prozent der Bürger*innen bereits konfessionsfrei, hängen nicht unbedingt länger an den frommen Legenden von göttlicher Schöpfung und Entstehung der Welt vor 6000 Jahren.

Das erwies sich auch immer wieder in den Äußerungen der angesprochenen Besucher. Klar, Evolutions-Lehre, wichtig! Schöpfung? Quatsch!

Nein, der Mensch hat so viele Aufgaben vor sich, Klimawandel, Pandemien, Armut und Hunger in der Welt! Die Verantwortung kann der Mensch nicht auf irgendeine unbekannte Größe im Jenseits übertragen! Wir müssen unsere Verantwortung selbst übernehmen.

Immerhin, auch bekennend gläubige oder esoterisch denkende Menschen fühlten sich von unserer Aktion angezogen, fühlten sich provoziert, waren neugierig. Und so ergaben sich immer wieder spannende Diskussionen vor dem Zelt. Aber letztlich war die Aktion ein Erfolg. Mehr als 100 Menschen unterschrieben unsere Unterstützer-Liste für einen Evolutionsweg in Hamburg. Allerdings haben wir noch immer keine Erlaubnis, diesen Pfad des Wissens an einem attraktiven Ort in Hamburg einzurichten, wie es ihn schon in 13 deutschen Städten und Gegenden gibt! Immerhin haben wir den Behörden ja schon geeignete Flächen vorgeschlagen. Wir machen weiter.

Ach ja, fast vergessen: Auch die Zweite Bürgermeisterin huschte mal kurz vorbei. „Hallo, Frau Fegebank!“, sprachen wir sie an, „Warum weigert sich der Verantwortliche für Hamburgs Grünflächen, uns einen Evo-Weg einrichten zu lassen?“ – In der Eile fast unverständlich, aber freundlich die Antwort: Sie wolle sich kümmern…

Wir sind gespannt, bleiben am Ball. Für einen Evolutionsweg in Hamburg!

Hier mehr Infos zum Evolutionsweg Hamburg.