Archiv der Kategorie: Giordano-Bruno-Stiftung

Wir glauben an den Menschen…
Giordano-Bruno-Stiftung feiert 100 Jahre evolutionären Humanismus

Es war nie leicht, auf den Fortschritt unserer Spezies zu vertrauen, doch Corona, Krieg und Klimawandel haben die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zusätzlich erschüttert. Deshalb setzt die Giordano-Bruno-Stiftung mit ihrem diesjährigen Schwerpunktthema “100 Jahre evolutionärer Humanismus” einen bewussten Kontrapunkt zu den weitverbreiteten Weltuntergangsszenarien unserer Zeit. Ein Ausblick auf das gbs-Schwerpunktthema 2023 von Michael Schmidt-Salomon.

1923 erschienen zwei Bücher, die für die Entwicklung des evolutionären Humanismus von großer Bedeutung waren, nämlich das letzte Buch des russischen Anarchisten, Geologen und Universalgelehrten Pjotr Kropotkin (“Ethik: Ursprung und Entwicklung der Sitten“) sowie das erste Buch des britischen Evolutionsbiologen und späteren UNESCO-Generaldirektors Julian Huxley (“Essays of a Biologist“). Beide Bücher verdeutlichten, dass der Mensch für die Verwirklichung humanistischer Werte seine “animalische Natur” keineswegs überwinden muss, sondern dabei auf Verhaltensweisen zurückgreifen kann, die sich bereits in der nichtmenschlichen Tierwelt entwickelt haben. Denn die Evolution hat nicht nur Konkurrenzdenken, Streit um Ressourcen oder gar einen “Krieg aller gegen alle” hervorgebracht, sondern auch Mitgefühl, Liebe, Hilfsbereitschaft und Kooperation.

Zum Originalartikel

Gegen Putins Hass:
Wie wollen wir unsere offene Gesellschaft verteidigen?

Oft werden wir gefragt: „Ihr seid doch Humanisten. Wollt ihr keinen Frieden schaffen ohne Waffen?“ Welche Frage! Alle Menschen wollen Frieden!

Wer wollte nicht für Frieden sein, der wie der Autor hier in Nachkriegszeiten aufwuchs? Bei der Großmutter, mit ihren täglichen Stoßseufzern „Was können wir glücklich sein, dass wir keinen Krieg, ein Dach überm Kopf und was zu essen haben!“ Unvergesslich ihre furchtbaren Berichte über das Leid in Luftschutzkellern, die zerbombten Häuser, die verlorenen Verwandten und Freunde.

Wer wollte nicht für Frieden sein, der wie der Autor bei der Bundeswehr den „Nacht-Waffen-Gepäck-Sprung“ üben musste, während die „befreundeten“ Fallschirm-Kameraden in Vietnam zu ihrem blutigen Handwerk abgesetzt wurden. Bei einer Demo in den 70er-Jahren gegen den „Tag der offenen Tür“ vor einer Hamburger Kaserne ging’s kurz ab in den Knast. Klar, für den Frieden!

Gegen Putins Hass:
Wie wollen wir unsere offene Gesellschaft verteidigen?
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Auch in Zeiten von Krieg und Corona:
Menschenwürde bewahren!

Schlimme Zeiten! Krieg, kaum zehn Stunden von uns entfernt, millionenfach Flucht und Vertreibung! Verzweifelte Mütter mit ihren traumatisierten Kindern, sie landen mitten unter uns, erwarten unsere Hilfe. Und täglich weitere Horrormeldungen, furchtbare Bilder von Tod und Zerstörung! Wie könnte man da gelassen bleiben?

Dabei stecken wir nach über zwei Jahren immer noch mittendrin in den entwürdigenden Verhältnissen der Covid-Pandemie. Und über dem Streit um Corona und Krieg hat sich unsere Gesellschaft gefährlich spalten lassen. Demagogen hetzen und haten gegen angeblich verräterische Politiker, gegen vermeintlich gekaufte Wissenschaftler, gegen eine sogenannte Medien- und Meinungsdiktatur. Einzelne Politiker werden gar mit dem Tode bedroht. Hat unser Volk seine Würde verloren?
Zu dieser Frage würden wir gerne mit Euch diskutieren. Dazu ist Gelegenheit am nächsten Online-Stammtisch der GBS Hamburg, am 28.4.2022, ab 19.00 Uhr.

Aber was heißt das überhaupt: Würde? „Politiker und Parteien, Sekten, Weltanschauungen und Religionen, Staaten, Weltorganisationen und Verfassungen berufen sich auf die Würde“, schreibt der Philosoph Franz Josef Wetz in seinem lohnenden Buch „Illusion Menschenwürde“, „Aber gibt es auch jemanden, der genau weiß, was Menschenwürde bedeutet?“

Auch in Zeiten von Krieg und Corona:
Menschenwürde bewahren!
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Frieden in Israel!
Keine Milde für Judenhass!

Judenhass, Antisemitismus, religiöser Extremismus: Für Humanisten niemals, never, jamais! Aber in der Berichterstattung, in den heftigen Debatten, welche die gegenwärtigen Raketenangriffe und Bombardements in Israel und Gaza-Streifen derzeit begleiten, verliert so mancher Maß und Mitte.

Es gehört wohl zur Gerechtigkeit, dass man bei aller Verdammung der völkerrechtswidrigen Raketenangriffe der radikalislamischen Hamas nicht vorbehaltlos auf die Seite der israelischen Politik einschwenken kann. Denn nicht alle Gegenschläge der israelischen Militärs sind offenbar völkerrechtlich als Akte reiner „Selbstverteidigung“ gedeckt. Wie schwer sich im Gegensatz zu einigen unserer Politiker gerade die Völkerrechts-Experten bei dem aktuellen kriegerischen Geschehen tun, zeigen beispielsweise folgende Hintergrundartikel aus der deutschen und schweizerischen Presse:
Süddeutsche Zeitung: Die Regeln des Krieges
Die Zeit: Das Recht auf Selbstverteidigung hat Grenzen
Neue Zürcher Zeitung: Israel werden in Gaza Kriegsverbrechen vorgeworfen – nicht zum ersten Mal

Frieden in Israel!
Keine Milde für Judenhass!
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Nach Corona geht’s los:
Für einen Evolutionsweg auch in Hamburg!

Als Hamburger Regionalgruppe der Giordano-Bruno-Stiftung bekennen wir uns zur säkularen Weltanschauung des evolutionären Humanismus. Dieser moderne Humanismus steht in der Tradition der Aufklärung, ist kritisch naturalistisch und lehnt Dogmen und ewige Wahrheiten ab.

„Wer heute ein logisch konsistentes (= widerspruchsfreies), mit empirischen Erkenntnissen übereinstimmendes (= unserem systematischen Erfahrungswissen entsprechendes) und auch ethisch tragfähiges Menschen- und Weltbild entwickeln möchte, muss notwendigerweise auf die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung zurückgreifen. Die traditionellen Religionen, die bislang das menschliche Selbstverständnis prägten, können diese Aufgabe nicht mehr erfüllen.“ (Aus der Einleitung zum „Manifest des evolutionären Humanismus“ der Giordano-Bruno-Stiftung).

Nach Corona geht’s los:
Für einen Evolutionsweg auch in Hamburg!
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Evokids sind schlauer:
Evolution schon in der Grundschule!

Irgendwas stimmt nicht im Stadtstaat Hamburg: Die Mehrheit der Bevölkerung hängt keiner Glaubensgemeinschaft mehr an, ist konfessionslos. Was Wunder! Denn wer mag heute noch ernsthaft an die göttliche Erschaffung von Homo sapiens aus einem Erdenkloß glauben, oder an eine Jungfrau als Mutter, an eine Erweckung von Toten mit anschließender Himmelfahrt. Und trotzdem: In der Grundschule werden den Kleinen – streng nach Hamburger Schulgesetz und Bildungsplan Religion – weiterhin die „Schönheit der Schöpfung“ und die „unterschiedlichen Schöpfungserzählungen“ nahegebracht. Die sattsam bekannten Rührgeschichten, als „verbindliche Inhalte“! Denn gemäß Grundgesetz § 7 (3) gilt „Reli“ in den öffentlichen Schulen nach wie vor als „ordentliches Lehrfach“. Aber ist das wirklich heute noch zeitgemäß?

Immerhin heißt es im Bildungsplan Religion: „Der Religionsunterricht ist wissenschaftlichem Lehren und Lernen verpflichtet. Die didaktisch-methodischen Entscheidungen müssen auf grundlegenden Erkenntnissen und Ergebnissen aus den fachlich relevanten Bezugswissenschaften basieren.“ Na, wenigstens das, denkt da der unbedarfte Bürger. Doch er wird eines Besseren belehrt, denn es heißt dort weiter: „Dazu zählen insbesondere Theologie, Religionswissenschaft, Religionspädagogik sowie benachbarte Geistes- und Sozialwissenschaften.“

Evokids sind schlauer:
Evolution schon in der Grundschule!
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Virtuelles Regionalgruppentreffen im Corona-Jahr und die gbs-Hamburg war dabei!

Am 8. August fand das jährliche Regionalgruppentreffen der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) statt; erstmals – der Pandemie geschuldet – digital. Es beteiligten sich insgesamt 40 Personen, darunter Vertreter von 18 Regional- und fünf Hochschulgruppen sowie Stiftungsvorstand und Mitarbeiter*innen der gbs und des Hans-Albert-Instituts (HAI). Neben dem Rückblick auf vergangene Projekte stellte Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon kommende Vorhaben und das Schwerpunktthema des nächsten Jahres vor.
https://hpd.de/artikel/virtuelles-regionalgruppentreffen-im-corona-jahr-18388

Fakten, Fakes und gefühlte Wahrheiten

Am 18. August hielt in Düsseldorf anlässlich der Verleihung des DA!-Kunstpreises der Sprecher der GBS, Michael Schmidt-Salomon, eine bemerkenswerte Rede: „Fakten, Fakes und gefühlte Wahrheiten – Warum es uns so schwer fällt rational zu sein.“ Welcher Titel könnte angesichts der aktuell so schrulligen, aber auch beunruhigenden Anti-Corona-Demos passender sein? Doch überzeugen Sie sich selbst auf YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=2WMILH6s3BM&t=394

92 Prozent der Deutschen bleiben Gottesdiensten fern

Zum Ende des letzten Jahres ist der Bevölkerungsanteil der konfessionsfreien Menschen auf 38,8 Prozent angestiegen, der Anteil der Katholiken und Protestanten hingegen auf 27,1 beziehungsweise 24,9 Prozent gesunken. Dies geht aus der heute veröffentlichten Statistik “Religionszugehörigkeiten 2019” der “Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland” (fowid) hervor. Erstmals enthält das Datenblatt auch eine Analyse der “gelebten Religion”, die aufzeigt, dass nur 7,9 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen als “praktizierende Gläubige” einzustufen sind.
https://hpd.de/artikel/92-prozent-deutschen-bleiben-gottesdiensten-fern-18360