Archiv für den Monat: Dezember 2023

Weil eine Kita mal „ohne“ feiern will:
Shitstorm um den Weihnachtsbaum

Im Hamburger Stadtteil Lokstedt wird wieder gewichtelt und geweihnachtet auf Deubel komm raus! In den Geschäften klingeln die Kassen mit „Kling-Glöckchen-kling“. Das Wochenblatt postet die Gottesdienste der umliegenden Stadtteile. Die Lokstedter Christ-König-Kirche lockt mit „Familiengottesdienst“, „Kinderchören“ und „Christvesper mit Musik“, die Petrus-Kirche mit „Krippenspiel“ und „Mitternachtsgottesdienst“. Das volle Programm! Von Säkularisierung und Entkirchlichung keine Spur. Okay, wie viele Leutchen dann tatsächlich kommen, ist noch nicht ausgemacht, aber Lokstedt ist in Vorweihnachts-Laune.

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Ehrentag für zwei starke iranische Freiheitskämpferinnen

Am 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte, wurden am gleichen Tag zwei mutige iranische Kämpferinnen für die Freiheit geehrt. Beide haben sich unter Gefahr für Leib und Leben eingesetzt für die Menschenrechte und gegen die besonders tückische Unterdrückung der Frauen durch das mörderische Teheraner Mullah-Regime.

Die eine, Narges Mohammadi, 51, sitzt seit Jahren im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran. In Oslo wurde sie am Internationalen Tag der Menschenrechte mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Selbstverständlich wurde sie zur Entgegennahme der Auszeichnung nicht entlassen, musste ihre Rede hinter Gittern verfassen. Ihre im Exil lebenden 17-jährigen Zwillingskinder mussten die Rede in Oslo verlesen. Narges Mohammadi wurde auch an Stelle der Hunderttausenden Menschen gewürdigt, die unter dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit” auf iranischen Straßen protestierten und weiter gegen den Kopftuchzwang, für ihre Würde und Freiheit mutig ihre Stimme erheben.

Die andere, Mina Ahadi, 67, seit Jahrzehnten frei in Deutschland lebend (manchmal unter Polizeischutz), konnte am gleichen Tag nach Hamburg ins Kino Abaton kommen, um zu dem neuen Dokumentarfilm „Mina – der Preis der Freiheit“ in der Anschluss-Diskussion Rede und Antwort zu stehen. Mina steht an der Spitze des „Zentralrats der Ex-Muslime“ und organisiert von hier aus die Unterstützung für den Kampf gegen Hinrichtungen und Steinigungen im Iran. Mit zahlreichen Kampagnen und Demonstrationen – auch bei uns in Hamburg – hat Mina gegen diese besonders grausame Tötungsart die Weltöffentlichkeit aufmerksam gemacht und einen ersten Erfolg erreicht: Derzeit wird im Iran wenigstens nicht mehr gesteinigt.

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