Liebe Freundinnen und Freunde der GBS Hamburg,

so profan und weltlich wie dieses Jahr war „Heiligabend“ wohl schon lange nicht mehr.

Quelle: https://www.facebook.com/dieparteiratingen/posts/3527056780714730

Wir sind nicht DIE PARTEI.
Finden das Plakat aber treffend und gut!


Schon im Vorjahr hatten die christlichen Kirchen in Deutschland über eine halbe Million Mitglieder verloren (Zahlen 2019 : Kirchenaustritte auf historischem Höchststand | tagesschau.de ) und es gibt keine Anzeichen, dass sich die Kirchenaustrittsbewegung 2020 verlangsamt hätte. Die Gruppe der Konfessionsfreien ist um mehr als 800 000 Menschen gewachsen (vgl. https://fowid.de/meldung/religionszugehoerigkeiten-2019 ) und der Trend zur Säkularisierung, zur Verweltlichung, setzt sich ziemlich sicher weiter fort. Auch die Zahl der „religiös Aktiven“, belegt uns die Statistik, hat weiter abgenommen und liegt nun unter 8 Prozent der Bevölkerung.
Und, liebe Leute, das ist gut so! Denn um unsere Probleme auf Erden zu bewältigen – wie die Covid-19-Pandemie, die Klimakrise, das Artensterben, Hunger und Armut als Fluchtursachen – brauchen wir einen klaren Kopf, Sinn und Verstand. Die vielen heiligen Figuren, Wunderwerker und Wichtel, die uns die Religionen gerade zu Weihnachten so ans Herz und in die Krippe legen, sollten wir getrost hinter uns lassen. Aber auch solchen Mumpitz wie Aluhütchen, Horoskope, Glücksbringer und Globuli: Müllklappe auf, entsorgen!

Wie gut, dass Homo sapiens nicht immer und unbedingt der Beschränktheit seiner Einsichten und seiner Umsicht erliegen muss. Glücklicherweise hegt er auch die „Leidenschaft zur Vernunft“. So übrigens der Titel der vorzüglichen Broschüre des von der GBS unterstützten Hans-Albert-Instituts. (Unter https://hans-albert-institut.de/leidenschaft-zur-vernunft kann sie heruntergeladen werden.) Die Wirklichkeit um uns herum ist eben nicht immer so einfach zu verstehen und linear zu verfolgen. Statt Glauben braucht es zunehmend Wissen und Vernunft.

Ganz nebenbei: Einer, der uns da aktuell versucht auf die Sprünge zu helfen, ist Stefan Thurner. Der Wiener Physiker gibt uns in seinem aktuellen Buch „Die Zerbrechlichkeit der Welt. Kollaps oder Wende. Wir haben es in der Hand“ einen Einstieg in die Komplexitätsforschung. Thurner fordert uns auf, die vernetzte Welt von Finanzen, Klima und Umwelt sowie der offenen Gesellschaft mit Hilfe von Wissenschaft und Big Data in simulierten Modellen genauer zu untersuchen und beherrschen zu lernen. Frappierend, wie eingängig und klar ein kluger Naturwissenschaftler uns zu verstehen und nachzuvollziehen hilft! Sehr empfehlenswert!

Stimmt: Früher war mehr Lametta! Aber mit einem guten Buch sich zurückzulegen oder im Kreise seiner Lieben, bei Punsch und Plätzchen – ja Weihnachts-Plätzchen! – ein paar freie Tage zu genießen, das ist doch auch was, oder?

Bleibt gesund. Seid humanistisch & herzlich gegrüßt,
gbs-Hamburg e.V.